In einer wegweisenden Entscheidung hat das US-Verkehrsministerium (DOT) den Begriff „annullierter Flug“ erstmals offiziell definiert. Diese Klarstellung, die ab Montag gilt, soll den Erstattungsprozess für Passagiere vereinfachen und es erleichtern, Gelder für Flüge zurückzufordern, die nicht wie geplant stattfinden. Die neue Definition ist Teil einer umfassenderen Initiative zum Schutz der Verbraucherrechte und zur Verringerung der Frustration, die häufig mit Reiseunterbrechungen verbunden ist.
Bisher führte das Fehlen einer klaren, standardisierten Definition von „annulliertem Flug“ zu Verwirrung und langen Erstattungsstreitigkeiten. Während die meisten Reisenden annehmen, dass ein gebuchter Flug als „annulliert“ gilt, wenn er nicht abhebt, haben Fluggesellschaften manchmal Annullierungen anders interpretiert, was die Erstattungsbemühungen der Kunden erschwerte. Dieses Verständnisgefälle ermöglichte es den Fluggesellschaften, Rückerstattungsanträge zu verzögern oder abzulehnen und den Passagieren so den direkten Weg zur Rückforderung ihres Geldes zu versperren.
Die neue Definition des DOT beseitigt jede Unklarheit, indem ein annullierter Flug offiziell als „ein Flug mit einer bestimmten Flugnummer definiert wird, der zwischen einem bestimmten Start- und Zielort geplant war und zum Zeitpunkt des Ticketkaufs im Reservierungssystem der Fluggesellschaft veröffentlicht wurde, aber von der Fluggesellschaft nicht durchgeführt wurde.“ Mit dieser Formulierung entfällt für Fluggesellschaften die Möglichkeit, „annulliert“ unterschiedlich zu interpretieren, wodurch ein klarer Standard zum Schutz der Passagierrechte geschaffen wird.
Der US-Verkehrsminister Pete Buttigieg betonte bei der Ankündigung der Regel im April die Bedeutung der Vorschrift und erklärte: „Passagiere verdienen ihr Geld zurück, wenn ihnen eine Fluggesellschaft etwas schuldet – ohne Kopfschmerzen oder Feilschen. Unsere neue Regel setzt einen neuen Standard, um Fluggesellschaften zu verpflichten, ihren Passagieren prompt Bargeldrückerstattungen anzubieten.“ Durch die Beseitigung der Notwendigkeit für langwierige Auseinandersetzungen hofft das DOT, dass diese Änderung zu schnelleren, reibungsloseren Interaktionen zwischen Fluggesellschaften und Kunden führen wird.
Die Regierung geht davon aus, dass die Regel den Reisenden jährlich etwa 3,8 Millionen Dollar an Zeit- und Arbeitsaufwand bei Rückerstattungsanträgen einsparen wird. Zusätzlich wird erwartet, dass durch beschleunigte Bearbeitungen jährlich etwa 16 Millionen Dollar an Rückerstattungen freigegeben werden, sodass Kunden Gelder für annullierte Flüge einfacher zurückfordern können.
Mit der erstmaligen Definition von „annulliertem Flug“ hat das DOT einen entscheidenden Schritt zum Schutz der Verbraucher in der oft unvorhersehbaren Luftfahrtindustrie unternommen. Diese Klarstellung gibt Passagieren nicht nur das Recht auf zeitnahe Rückerstattungen, sondern verpflichtet Fluggesellschaften auch dazu, die Rechte der Kunden in Fällen von nicht erfüllten Reiseplänen zu wahren. Langfristig signalisiert dieser Schritt ein Bekenntnis zu mehr Transparenz und Fairness und bietet Passagieren die Gewissheit, dass sie ein verbrieftes Recht auf ihr Geld zurückhaben, wenn Flüge nicht wie geplant stattfinden.