Ein groß angelegter Streik am Flughafen München hat zur Streichung von rund 80 % der geplanten Flüge geführt, Tausende von Passagieren gestrandet und den europäischen Luftverkehr erheblich beeinträchtigt. Die Arbeitsniederlegung, organisiert von der Gewerkschaft Verdi, ist Teil eines andauernden Tarifkonflikts, der in den letzten Monaten wiederholt den deutschen Verkehrssektor lahmgelegt hat.
Warum wird gestreikt?
Die Gewerkschaft Verdi, die Beschäftigte im öffentlichen Dienst vertritt, fordert seit Monaten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Seit Januar gab es bereits mehrere Arbeitsniederlegungen in Deutschland, die wesentliche Dienste – einschließlich des Luftverkehrs – beeinträchtigt haben. Der neuste Streik am Flughafen München (MUC) zählt zu den bislang folgenschwersten und hat den Flugverkehr massiv eingeschränkt.
Wie beeinflusst der Streik den Flugverkehr?
Der Streik begann am Donnerstag und wird voraussichtlich bis Freitag andauern, wodurch sowohl Inlands- als auch internationale Flüge betroffen sind. Als zweitgrößter Flughafen Deutschlands spielt München eine zentrale Rolle im europäischen Luftverkehr, sodass die Auswirkungen weit über Deutschland hinausgehen und Anschlussflüge in ganz Europa beeinträchtigen.
Wichtige Auswirkungen des Streiks:
- Etwa 80 % der Flüge wurden gestrichen, nur wenige Verbindungen finden noch statt.
- Tausende Passagiere sind gestrandet, da Fluggesellschaften mit den Stornierungen kämpfen.
- Weitere Verzögerungen an anderen deutschen Flughäfen sind zu erwarten, da Umleitungen zu Überlastungen führen.
- Internationale Flüge mit Anschluss in München sind betroffen, was zu Verspätungen an wichtigen europäischen Knotenpunkten wie Frankfurt, Paris und Amsterdam führt.
Was bedeutet das für Passagiere?
Fluggäste, die über München reisen, stehen vor großer Unsicherheit, da Airlines ihre Flugpläne anpassen müssen. Da dieser Streik nicht von den Airlines selbst, sondern von Bodenpersonal und Flughafenmitarbeitern organisiert wird, haben Fluggesellschaften nur begrenzte Kontrolle über die Situation.
Laut EU-Verordnung EC 261/2004 haben Passagiere keinen Anspruch auf finanzielle Entschädigung, da Streiks von Drittparteien als „außergewöhnliche Umstände“ gelten. Dennoch sind Airlines verpflichtet, eine Betreuungsleistung zu erbringen (Duty of Care). Dies bedeutet, dass betroffene Passagiere Mahlzeiten, Hotelunterkünfte und Umbuchungshilfe erhalten müssen, wenn ihr Flug annulliert oder erheblich verspätet ist.
Wie geht es weiter? Weitere Streiks zu erwarten?
Da die Tarifverhandlungen weiterhin stocken, sind weitere Streiks an deutschen Flughäfen in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hat bereits mehrere Verkehrsstreiks in Deutschland organisiert, darunter frühere Arbeitsniederlegungen an den Flughäfen Frankfurt, Berlin und Hamburg. Falls es zu keiner baldigen Einigung kommt, könnten ähnliche Störungen auch zukünftige Reisepläne beeinträchtigen.
Wie Passagiere sich vorbereiten können
Der Streik zeigt erneut die zunehmende Unruhe im deutschen Verkehrssektor, insbesondere in der Luftfahrtbranche. Reisende über München oder andere deutsche Flughäfen sollten sich über aktuelle Entwicklungen informieren, Airline-Benachrichtigungen regelmäßig prüfen und sich auf mögliche Verzögerungen einstellen.
Während sich der Luftverkehr weiterhin von der Pandemie erholt, bleiben Arbeitskonflikte und infrastrukturelle Herausforderungen eine der größten Sorgen für Fluggesellschaften und Passagiere. Wer von den Streiks am Flughafen München betroffen ist, sollte in engem Kontakt mit seiner Fluggesellschaft bleiben und alternative Reisemöglichkeiten in Betracht ziehen.
Da eine schnelle Einigung nicht in Sicht ist, sind weitere Störungen des deutschen und europäischen Luftverkehrs in naher Zukunft nicht auszuschließen.
Quellen: