Flugstörungen in den nordischen Ländern: Welches Land hat die größten Probleme?

Flugstörungen, einschließlich Verspätungen und Stornierungen, können Reisepläne erheblich beeinträchtigen und unnötigen Stress für Passagiere verursachen. Wenn es um die nordischen Länder – Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island – geht, hat sich die Zuverlässigkeit des Flugverkehrs in den letzten Jahren deutlich verbessert. Doch aktuelle Daten zeigen erhebliche Unterschiede innerhalb der Region und verdeutlichen, welches nordische Land bei Flugstörungen am schlechtesten abschneidet.

Flugstörungen 2024: Die schlechtesten Performer

Laut Daten von Skycop, einer Flugentschädigungsfirma, war Island im Jahr 2024 der schlechteste Performer in der nordischen Region, mit 3,36 Prozent der Flüge, die gestört wurden. Es folgen Dänemark mit 1,73 Prozent und Norwegen mit 1,59 Prozent. Bemerkenswert ist, dass sowohl Norwegen als auch Dänemark höhere Störungsraten aufwiesen als der europäische Durchschnitt.

Schweden und Finnland schnitten im Vergleich besser ab: Schweden meldete eine Störungsrate von 1,33 Prozent, während Finnland mit lediglich 0,60 Prozent der Flüge als bester Performer der Region hervorsticht. Allerdings markierten die beeindruckenden Zahlen von Finnland einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2023, als es die niedrigste Störungsrate in ganz Europa hatte.

Die meisten gestörten Flüge in den nordischen Ländern

Was die Gesamtzahl der gestörten Flüge betrifft, so verzeichnete Norwegen 2024 die höchste Zahl, mit insgesamt 9.454 betroffenen Flügen. Dänemark folgte mit 4.818 gestörten Flügen, während Schweden 4.431 Störungen meldete. Island, trotz eines kleineren Luftfahrtmarktes, hatte 2.627 gestörte Flüge. Finnland hatte mit nur 999 betroffenen Flügen die wenigsten Störungen in der Region.

Faktoren hinter Flugstörungen in den nordischen Ländern

Verschiedene Faktoren tragen zu Flugstörungen in den nordischen Ländern bei, darunter Wetterbedingungen, technische Fehler, Herausforderungen in der Luftverkehrskontrolle (ATC) und betriebliche Probleme. Laut Sigitas Kaciusis, dem Leiter der Operationen bei Skycop, sind wetterbedingte Störungen ein häufiges Problem in der Region, aber nordische Länder haben im Allgemeinen weniger ATC-bezogene Störungen im Vergleich zu Ländern wie Frankreich.

Eine der wichtigsten Verbesserungen in der Region im Jahr 2024 war die Stabilisierung der Fluggesellschaften nach den Herausforderungen der pandemiebedingten Erholung von 2023. Während 2023 ein Jahr der raschen Erholung war, das zu betrieblichen Schwierigkeiten, einschließlich Personalengpässen, führte, gab es 2024 in den meisten nordischen Ländern weniger Störungen.

Finnland erlebte jedoch einen Anstieg der Störungen im Jahr 2024, wodurch seine vorherige Spitzenposition in der Region rückgängig gemacht wurde. Die Hauptursachen für diesen Anstieg waren ein Pilotenstreik im Dezember, der die Operationen von Finnair erheblich beeinträchtigte, sowie Massenstornierungen aufgrund von GPS-Interferenzen am Flughafen Tartu.

Trotz dieser Rückschläge übertrifft die nordische Region insgesamt weite Teile Europas in Bezug auf nicht gestörte Flüge. Dieser Erfolg kann auf bessere ATC-Leistungen, weniger überfüllte Flughäfen (im Gegensatz zu großen Drehkreuzen wie Amsterdam oder London Heathrow) und weniger Vorfälle von unruhigem Passagierverhalten zurückgeführt werden, wie Kaciusis feststellte.

Die nordischen Länder im Vergleich zum Rest Europas

Im Vergleich zum Rest Europas schneiden die nordischen Länder weiterhin relativ gut ab. Im Jahr 2024 waren in ganz Europa fast 218.000 Flüge um mehr als drei Stunden verspätet oder wurden annulliert, was 1,5 Prozent aller Flüge ausmacht. Dies stellt zwar eine leichte Verbesserung im Vergleich zu 2023 dar, doch die Kosten dieser Störungen waren erheblich, mit geschätzten 6,5 Milliarden Euro an potenziellen Entschädigungen gemäß der EU261-Verordnung.

Unter den europäischen Ländern gehörten Luxemburg (mit 2,8 Prozent der gestörten Flüge), die Niederlande (2,7 Prozent) und Island (2,6 Prozent) zu den am schlechtesten abschneidenden Märkten. Große Märkte wie das Vereinigte Königreich und Frankreich überschritten ebenfalls den europäischen Durchschnitt mit Störungsraten von 1,8 Prozent bzw. 1,7 Prozent.

Auf der anderen Seite verzeichneten Länder wie Lettland (0,5 Prozent), Litauen (0,6 Prozent) und Griechenland (0,8 Prozent) die niedrigsten Störungsraten. Weitere starke Performer waren Estland, Slowakei und Slowenien, die alle eine Störungsrate von 0,9 Prozent aufwiesen. Auch Schweden schnitt gut ab, mit einer Störungsrate von 1,3 Prozent, zusammen mit Malta und Spanien.

Die Wahrscheinlichkeit von Flugstörungen variierte auch je nach Saison, wobei die Störungen im Juli bei 2,4 Prozent ihren Höhepunkt erreichten und im September mit 1 Prozent ihren niedrigsten Punkt erreichten.

Navigieren von Flugstörungen in den nordischen Ländern: Ein regionaler Vergleich

Während die nordischen Länder im Allgemeinen eine zuverlässigere Flugerfahrung bieten als viele europäische Nationen, gibt es innerhalb der Region noch erhebliche Unterschiede. Island ist 2024 der schlechteste Performer bei Flugstörungen, gefolgt von Dänemark und Norwegen. Finnland bleibt trotz eines Rückgangs im Jahr 2024 einer der besten Performer in der Region. Da sich der Luftverkehr nach der Pandemie weiter stabilisiert, wird erwartet, dass die nordische Region relativ niedrige Störungsraten beibehält, dank effizienter Betriebsabläufe, günstiger Wetterbedingungen und gut gemanagter Luftverkehrskontrollsysteme.

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